Die Staatsreligion des Imperiums hat sich in ihrer heutigen Form vor etwa einem Jahrtausend herausgebildet, und hat sich aus verschiedenen Kulten von Brightlights Volk bedient.
Kern des Glaubens ist die Verehrung der fünf Elementargötter:
Merillion, Herr der Fluten und der Veränderung
Kamosch, Schöpfer der Erde und des Lebens
Masâth, Göttin des Feuers, der Zerstörung und der Gefühle
Laywlyn, der ewige Wind und Herrin der Sprachen
Nek´war, Größter der fünf und Herr über Gedanken und Willen.
Diese fünf Götter werden mit jeweils einem Element assoziiert, in der Sprache der Gelehrten sind es Aquis – das Wasser, Terris – die Erde, Fira – das Feuer, Aero – die Luft und Mana – der Geist.
Der Orden der fünf Kräfte vereint unter seiner Schirmherrschaft sowohl die Priester der fünf elementaren Gottheiten als auch fast alle Magier des Imperiums und darum haben die Orden ein Monopol auf sämtliche magischen und klerikalen Handlungen im Staat. Lediglich einige wenige, private Magierschulen sowie in einigen Dörfern und abgelegenen Wäldern Naturzauberkundige machen dem Orden dieses Monopol streitig. Diese Ausnahmeerscheinungen werden von den großen Orden aber weitestgehend ignoriert.
Im Gegensatz zu vielen anderen Religionen unterscheidet man im Orden der fünf Kräfte nicht zwischen magischem und göttlichem Wirken. Der einzige wirkliche Unterschied ist die Selbstsicht der Priester und Magier. Ein Magier trägt nach imperialem Glauben die Kraft der Götter von Geburt an in sich. Zwar zählt im Imperium jedes denkende Wesen als von den Göttern berührt, doch Magier wurden besonders gezeichnet. Ein Priester hingegen wird von seinem ausgewählten Gott bei der Weihe berührt. Auch die Unterschiede zwischen magischer und göttlicher Kraft werden dadurch erklärt, dass sie bei Magiern erst durch den menschlichen Leib gewirkt wird und dass Priester sie direkt über die Götter wirken. Eine Ausnahme bilden hier geweihte Magier, die als zweifach Gezeichnete angesehen werden und denen großer Respekt entgegengebracht wird.
Zwar lässt sich eine allgemein Aussage über die Ausrichtung der Orden schwer treffen, da sie sich in ihrer Mentalität stark voneinander unterscheiden. Jedoch lässt sich zumindest sagen, dass alle Orden mit dem Status Quo durchaus zu frieden sind und nicht wirklich aktiv nach mehr Macht oder Kompetenzen streben. Denn warum sollte man ein System umstürzen, das seit fast einem Jahrtausend wunderbar funktioniert und aus dem alle Parteien (in diesem Fall das Imperium, der Kult und das Heer des Imperiums) nur Vorteile ziehen?
Denn der Imperator hat mit den gewaltigen magischen Ressourcen und dem Wissen der Orden eine schlagkräftige Truppe aus Magiern, die in vielen Situationen weiterhelfen können. Die Orden haben durch die Monopolisierung ihres Wissens eine Stellung, die fast nicht auszulöschen ist und können ungehindert ihre Glaubensansichten verbreiten.Und das Militär zu guter Letzt, hat durch die Kampfmagier der Orden eine formidable Unterstützung, wofür sie im Gegenzug lediglich die Tempel und Akademien der Orden bewachen müssen.
Die Orden im Einzelnen
Ordo Terris, der Ostorden, zu Ehren Kamoschs
„Am Anbeginn der Zeit war das große Nichts, und nur der große Gott war in der Leere. Jahrtausende durchstreifte er sie, bis er des ewigen Nichts’ überdrüssig wurde. So nahm er einen Teil von sich, den er Kamosch nannte, und schuf die Welt. Dies war die Geburt Terris, der Erde und des Gottes Kamosch. Aus sich selbst schuf Kamosch dann alle Tiere, die an Land lebten und legte fest, wer Jäger und wer Gejagter sein würde. Der Allvater sah das und befand es für gut“
Kamosch ist der Gott der Erde und des Lebens, sein Wirken zeigt sich in allen festen und unwiderruflichen Dingen, sowie in der Unendlichkeit des Lebens. Ihm und seinen Priestern ist die unberührte Natur genauso heilig wie die gefährlichen und schroffen Gipfel der Berge. Sie fühlen sich wohl in der freien Natur und verstehen sich vortrefflich auf die Manipulation der Erde und auf die Heilung jedweder Krankheiten und Verletzungen.
Ordo Aquis, der Nordorden, zu Ehren Merillions
„Nun, wo es in der Leere einen Ort gab und Tiere die ihn bewohnten, erfreute sich das Auge des Allvaters daran. Doch sah er, dass all den Dingen, die Kamosch schuf, etwas fehlte, und so nahm er einen weiteren Teil seiner selbst, nannte ihn Merillion, und hieß ihm, etwas zu schaffen, damit es den Lebewesen besser ging. Sofort machte sich der neu geborenen Gott an die Arbeit und schuf alle Seen, Flüsse und Meere dieser Welt und bevölkerte sie mit Leben. Dies war die Geburt von Merillion, Herr der Meere und des Wandels. Der Allvater sah das und befand es für gut.“
Merillion ist der Gott des Wassers und des Wandels, seine Macht ist die unveränderliche Kraft der Gezeiten, der ewige Strom des Wassers und der Wandel aller Dinge, so wie sich jedes Jahr Wasser zu Eis und wieder zurück wandelt. Die Priester Merillions sind wie das Element ihres Herrn in ständigem Wandel. Mal sind sie ruhig und still wie ein tiefer See, mal wütend und aufbrausend wie das stürmische Meer. Sie verstehen es sich besonders auf die Beherrschung des Wassers und die Kunst der Verwandlung.
Ordo Aero, der Westorden, zu Ehren Laywlyns
„Es gab die Erde und das Wasser, doch über all dem hing weiterhin dunkel und bedrohlich die Leere. Dies weckte das Missfallen des Allvaters und so nahm er den dritten Teil von sich und hieß ihm, die Leere vom Himmel zu vertreiben. Die dritte so erschaffene Gottheit vollbrachte auch diesen Wunsch des Allvaters, indem sie das Himmelszelt über die Erde und das Meer spannte und all jene Tiere schuf, die den Himmel bevölkern. Dies war die Geburt von Laywlyn, Göttin der Luft und des Scheins.“
Laywlyn beherrscht den Himmel und die Sprachen, sowie den Trug. Ihre Priester sind wohl die wortgewandtesten aller fünf Orden und verstehen sich wunderbar darauf, andere allein durch ihre Sprache zu verwirren, außerdem kontrollieren sie das Wetter meisterhaft, wenn sie es wünschen.
Ordo Fira, der Südorden, zu Ehren Masâths
„Jetzt hatte der Allvater all das, was er sich wünschte, doch den Kreaturen, die auf und in Terris, Aquis und Aero lebten, fehlte immer noch etwas. Der Allvater erkannte dies und nahm den vierten Teil von sich und hieß ihm, den Lebewesen die Leidenschaft und die Gefühle zu bringen. Masâth nahm sich ihre Aufgabe zu Herzen und gab jedem Lebewesen die Gefühle die es benötigte. Ob nun den Gleichmut der Echsen oder die Gehetztheit der Nagetiere, alle erhielten sie das ihnen Zustehende von ihr. Dies war die Geburt von Masâth, Göttin des Feuers und der Zerstörung sowie der Gefühle.“
Masâths Priester sind die wohl auffälligsten unter allen Dienern der fünf Elemente. In grellem Rot und Orange gekleidet, weisen sie sich durch ihre Impulsivität und Gefühlsbetontheit aus. Eine Hierarchie ist diesem Orden fremd, da jeder allein durch seine Taten die Nähe zu Masâth bestimmt. Die Priester verstehen sich wunderbar auf die Formung des Feuers und der Gefühle.
Ordo Mana, der Kernorden, zu Ehren Nek´wars
„Zu dem Zeitpunkt, als all dies vollbracht war, sah der Allvater auf seine geschrumpfte Macht und nahm nun auch den fünften und letzten Teil von sich. Er gab ihm den Namen Nek´war und hieß ihn, über alles zu wachen und zu bestimmen, wann die fünf Teile des Allvaters sich wieder vereinen mussten. Dies ist die Geschichte um die Entstehung der Welt und die Geburt von Nek´war, Gott der Magie und Herr über Geist und Willen.“
Nek´war ist der größte der fünf Götter. Der Orden Manas nimmt jedoch keine Novizen auf. Ab und an passiert es, dass ein Priester der elementaren Götter den Ruf hört und beschließt, sein Leben nicht mehr nur einem Gott zu widmen, sondern allen vieren. Dann legt er das Ornat seines bisherigen Ordens ab und wandert zur Stadt Mana, wo er in die tiefsten Geheimnisse des Ordens der fünf Kräfte eingeweiht wird und mit der Macht über die Magie, und damit aller anderen Elemente, als Priester des Nek´war in die Welt zieht.