5. Mond, 215 Anno Protectoris
Es war ein kühler Abend als Lyanna del Nolo mit ihrem Trupp aus knapp 60 wackeren Helden und Soldaten auf dem Anwesen von Lucius Domenicus ihre Zelte aufschlugen. Noch ehe alle Vorbereitungen getroffen waren überprüften die Magier und Kleriker das Gebiet. Schnell fanden sie heraus, dass das Anwesen von einer mächtigen Schutzkuppel umgeben war, undurchdringlich für Magie und Wunder die sie wirken konnten.
Lucius ließ nicht lange auf sich warten und begrüßte alsbald seine „Besucher“. Ein längeres Gespräch klärte beide Fronten und ließ sie wissen: Nur mit Blut könne man diesen Konflikt lösen. Scharen von Untoten und Lucius-Treuen griffen unaufhörlich den Trupp von Lyanna an. Ratlos mussten sie die ersten paar Stunden die Wellen aus Angriffen über sich ergehen lassen. Die Situation schien aussichtslos, doch trat ein bisher unscheinbarer Gefolgsmann, plötzlich auf die Bildfläche. Sein Name war Gambrinus und er bot Lyanna ein dutzend magischer Tränke an die, wie er behauptete, ihnen Zugang zu einem geheimen Pfad verschaffen würden welcher sich in direktem Zusammenhang mit der Schutzkuppel befand.
Neun wagemutigen Helden war es schlussendlich bestimmt diesen Pfad zu beschreiten und für eine sehr lange Zeit waren sie verschwunden gewesen. Die Zwischenzeit wurde genutzt um Wunden zu lecken und sich auf die nächsten Angriffe vorzubereiten. Kooperationen mit hiesigen Rwang und der Landesbevölkerung verschaffte unseren Helden so manchen Vorteil. Mit diesen Unterstützungen begann sich das Blatt zu wenden. Auch der entsandte Trupp zum geheimen Pfad kam mit erfolgreicher Kunde zurück. Nur mehr wenige Stunden trennten die Helden von ihrem Sieg über Lucius. Lyannas Gefolge gab sich mit diesen Erfolgen jedoch nicht zufrieden und so gelang es schon im Vorfeld in einer Blitzaktion den Sohn des Lordprotectors, Marvis ol Fer II und Baron Dorelis, aus den Klauen von Lucius zu retten. Auch das alte Familienschwert der del Nolos konnte wieder gewonnen und zusammengesetzt werden.
Die finale Schlacht kostete beide Seiten sehr viel Kraft, doch zum Schluss standen sich Lyanna und Lucius gegenüber. Domenicus entschied sich am Ende für eine gerechte Bestrafung und gab Lyanna die Möglichkeit über ihn zu richten. Die junge del Nolo entschied ihn für seine Verbrechen mit dem Tode zu bestrafen und vollstreckte noch vor Ort das Urteil.
An dieser Stelle hätte die Geschichte wohl ein positives Ende gefunden, doch war dem nicht so. Wie aus dem Nichts tauchte eine riesige verhüllte Gestalt auf die sich selbst als Muel’sa zu erkennen gab. Aus Rache an seinem Volk und zur Schaustellung seiner göttlichen Macht erhob er Lucius zu seinem Diener und machte ihn somit vollkommen. War das nicht genug erteilte er mittels göttlichem Befehl allen seinen Dienern die Kinder und Jugendlichen die sich in ihrer Obhut befanden zu töten. Mit dieser grausamen Tat entfloh Lucius mit einem Teil seiner treuesten Diener und ließ die Helden mit betrübter Miene zurück.
Lyanna del Nolo fasste sich in jenem Moment ein Herz und sprach mit wackerer Stimme zu ihren Begleitern und dem Volk von Melvis, dass sie die Verbrechen von Lucius und seinem Gott niemals vergessen und ihn dafür noch härter bestrafen werde. Zur Stabilisierung des Quarters ernannte sie sich, im Namen des Heerstabs von Whenua, zur militärischen Führerin in Melvis.
Diese Schlacht läutete ein dunkles Kapitel in Whenua ein und ließ nur erahnen, welch schreckliche Dinge sich allen noch darbieten würden.