Melvis
- Hauptstadt: Gradum
- Namhafte Personen
- Protecta: Lyanna del Nolo, verheiratet mit Augustus del Choros-Mons aus Ostarium (ehem. Herold des Lordprotectors)
- Oberster Heerführer: Feumel Gurvan
- Bekannte Adelshäuser
- Aarenkron
- Carus
- Fenris
- Bekannte Gäste
- Taur e Ndadelos (Elfen)
- Alea‘n‘dar (Dunkelelfen)
- Hauptimport: Holz, Fisch, Pelze, feine Stoffe, Bier, Wein
- Hauptexport: Salz, Wolle, Wollstoff, Garn, Fleisch, Käse, Cider
- Religionen: Nachdem die Unterstützung der Kirche Muel’Sas durch den ehemaligen Protector Lucius Dominicus in einer Katastrophe endete, werden Anhänger jeglicher Religion in Melvis misstrauisch behandelt. Immer mehr Stimmen werden laut „Wir brauchen keine Religion, wir haben Prinzipien.“
Geografische Lage, Wirtschaft:
Melvis liegt im Nordosten Whenuas. Im Westen wird es durch das Quarter Redis begrenzt. Diese Grenze wird durch das Quarter Ostarium durchbrochen, dessen östliche Hälfte von Melvis umschlossen wird. Im Norden und Osten begrenzt eine massive Gebirgskette das Quarter, hinter der die verbrannten Lande liegen. Im Süden liegt das Quarter Linsar. Melvis hat keinen direkten Zugang zum Meer, ist aber durch die Flüsse Nauca und Cerul mit allen Hauptstädten und den wichtigsten Seehäfen im Süden und Westen verbunden. Entlang des Nauca schmiegt sich zusätzlich eine befestigte Straße.
Melvis grenzt im Osten an die Zwergensiedlung Krat’rha mit ihrem Außenposten Krat’rhun; die meisten Bewohner Melvis mögen die Zwerge und haben gute Erfahrungen mit ihnen gemacht. Durch das Gebirge führt der einzige Pass in die verbrannten Lande, der von den Zwergen bewacht wird.
Das Quarter Melvis besitzt nur direkt an der Grenze zu Redis Flachland, das alsbald sanften Hügeln und einem typischen Vorgebirge weicht. Der größte Teil des Quarters liegt auf 800 Meter Seehöhe oder darüber. Dadurch ist auch der Norden von Melvis weniger von dichten dschungelartigen Wäldern bewachsen und die Vegetation wird ob der Höhe lichter.
In den niedrigen Lagen von Melvis wird Landwirtschaft betrieben. Hier werden Äpfel, daher der gute Cider, und viel Gemüse angebaut. Die meiste nutzbare Fläche wird jedoch für die Viehzucht genutzt. Hier beschränkt man sich hauptsächlich auf die Nutzung und Verarbeitung von Schafen und Kühen.
Land und Leute:
In der hügeligen Landschaft von Melvis erweist es sich als schwierig, größere Städte zu bauen, darum leben die meisten Bewohner in kleinteiligen Dörfern und Siedlungen.
Nach Lucius’ Hinrichtung wurde durch Muel’Sas Rache ging die Bevölkerungszahl Melvis’ deutlich zurück. Man traute seinen Nachbarn nicht mehr und vermutete hinter jeder Ecke einen der verhassten Untoten, mit entsprechenden Konsequenzen.
Dann überschwemmten die Flüchtlinge aus dem niedergebrannten Ostarium das Land. Einige Gutshöfe standen leer, weil sie davor von Untoten oder Anhängern Muel’Sas genutzt wurden. Diese freien Unterkünfte wurden nun ostarischen Familien zugewiesen. Das zerrüttete und misstrauische Melvis tat sich jedoch schwer die “Fremden” mit offenen Armen aufzunehmen.
Lyanna del Nolo und einige der Adelshäuser bemühen sich den Zusammenhalt und das notwendige Sicherheitsgefühl der Bevölkerung wieder herzustellen. Manche Wunden heilt nur die Zeit.
Mittlerweile hat sich die Situation etwas beruhigt, aber die Bevölkerung von Melvis wird von den anderen Quartern immer noch misstrauisch beäugt, weil aus ihrem Quarter damals der Muel’Sa Kult expandiert ist. Dabei waren die „normalen“ Leute meistens gar nicht gläubig und schon gar nicht alle untot oder mochten die Untoten.
Rwang sind in Melvis selten, wenn man welche trifft, dann am ehesten fahrenden Zigeuner. Die Bevölkerung verhält sich ihnen gegenüber (wie fast allem) misstrauisch.
Geschichtliches:
Die Hauptstadt Ostarium war die erste befestigte Stellung innerhalb Whenuas, aber Melvis war das erste Protectorat. Während seiner größten Ausdehnung, von 12 a.C bis 26 a.P. trug es den Namen Groß-Melvis und umfasste das Gebiet des heutigen Redis und auch einiges Territorium des heutigen Linsar.
Der erste Protector von Melvis, Gaius Domenicus, proklamierte kurz vor seinem Tod die Eigenständigkeit seines Quarters. Die Familie Domenicus führte das Quarter etwa 100 Jahre lang an. Während der letzten Versuche des Imperiums, Whenua zurück in den imperialen Verbund zu holen, wurde die Familie Domenicus zum Ziel eines Angriffs imperialer Agenten. Soweit damals bekannt wurde, starben alle Mitglieder der Herrscherfamilie während dieser Attacke. Daraufhin übernahm die Familie del Nolo das Protectorat.
Als nach drei Generationen Achatius del Nolo den Titel des Protectors erbte, sollte er als unglücklichster Protector der Geschichte eingehen. Er verlor zwei Kinder sehr früh und einen weiteren Sohn, als der gerade das Mannesalter erreicht hatte. Zu diesem Zeitpunkt hatte der Protector der Hauptstadt Gradum bereits den Rücken gekehrt und wohnte dauerhaft in seiner neu erbauten Sommerresidenz. Um den Tod seines letzten Sohnes Manus rankten sich wüste Gerüchte, und zuletzt wurde ein Wächter der Zeit namens Aldrea Charon geschickt, um dem Protector zur Seite zu stehen. Bald darauf geschah ein Wunder und dem bereits betagten Protector wurde noch einmal eine Tochter geboren: Laetitia del Nolo.
Da Laetitia seine einzige Erbin war, setzte der Protector alles daran, seinen Titel auf sie zu übertragen, sollte er sterben und Laetitia noch nicht alt genug für eine Hochzeit sein. Er schloss Verträge mit den anderen Protectoren und seine Voraussicht machte sich bezahlt, zumindest fürs Erste. Unter der Vormundschaft von Aldrea Charon wuchs Laetita nach dem Tod ihres Vaters behütet auf.
Doch im Jahr 205 a.P. wurde sie das Opfer eines Kultisten, der sie durch Drogen willfährig machte, sodass sie ihn zum Mann nahm. Anschließend versuchte er, neue Anhänger für seinen Kult zu rekrutieren und schreckte selbst vor dem Paktieren mit Dämonen nicht zurück. Viele tapfere Helden mussten sterben, um diesem Schrecken Einhalt zu gebieten. Es sah so aus, als würde sich alles zum Guten wenden, doch an der südlichen Grenze, im Nachbarland Choros, braute sich Unheil zusammen. Mit Hilfe der mächtigen Re’Eldar, die in den verbrannten Landen leben, gelang es den in Choros beheimateten Kerdos, Laetita zu töten und sie durch einen Doppelgänger zu ersetzen.
Dieser Coup wurde durch Lucius Domenicus aufgedeckt, der als letzter Nachkomme der ursprünglichen Herrscherfamilie im Untergrund in Muel’Saahira gelebt hatte. Mit Argusaugen hatte er die Situation in Melvis verfolgt, und ergriff nun die Chance, seine Ansprüche auf den Titel des Protectors geltend zu machen. Im Jahr 207 a.P., während des Turniers „Tage der Tapferkeit“, entlarvte er Laetitias Doppelgänger und erlangte vom Lordprotector Marvis ol Fer seinen angestammten Titel zurück. Lucius Domenicus gründete im Jahr 209 a.P. den Orden von Melvis, eine Leibgarde bestehend aus Dienern Muel’Sas. Sein offen gelebter Glaube an Muel’Sa sorgte schon damals für geteilte Meinungen.
Im Jahr 215 a.P. lud Lucius Domenicus den Lordprotector Marvis ol Fer, seinen Sohn und seine Berater unter einem falschen Vorwand zu sich ein. Dort angekommen machte er Marvis ol Fer für die Zerstörung Muel’Shahiras, der Stadt unter der Stadt, im vorangegangenen Jahr verantwortlich. Der Lordprotector sprach sein Bedauern über diesen Vorfall aus, doch Lucius hatte sein Urteil schon gefällt und ermordete ihn vor den Augen seines Sohnes. Weil dieser sich weigerte ihm die Treue zu schwören ließ er ihn in den Kerker werfen, zusammen mit seinem Hofstaat. Die Zeit würde ihn schon zur Vernunft bringen.
In der Schlacht um Melvis (5. Mond 215 a.P.) stellten sich Lyanna del Nolo und eine kleine Heldentruppe zusammen gegen Lucius Domenicus, um ihn seiner gerechten Strafe zuzuführen und um Marvis ol Fer II zu befreien. Das Vorhaben gelang, doch musste ein hoher Preis dafür gezahlt werden.
Lyanna übernahm daraufhin kurzfristig die militärische Führung in Melvis, bis sie dann im 7. Mond des Jahres 215 a.P. von dem neuen Lordprotector Marvis ol Fer II zur Protecta von Melvis ernannt wurde. Seitdem versucht sie Melvis wieder aufzubauen und setzt alles daran Lucius zu finden und endgültig zu vernichten – ihn einmal zu töten hat ja nicht gereicht.
Handelsrouten:
Durch die Flüsse Nauca und Cerul sowie befestigte Handelsstraßen ist Melvis mit allen Hauptstädten und den wichtigsten Seehäfen verbunden. Zur Zwergensiedlung Krat’rhun führt ebenfalls eine befestigte Straße.
Militärstärke:
Lucius Domenicus rüstete die Truppen des Quarters stark auf und überschritt damit die für die Verteidigung vorgesehene Anzahl von drei Legionen deutlich. Zu dieser Zeit befanden sich unter den Soldaten besonders viele Anhänger Muel’Sas, von diesen wiederum waren mehr als die Hälfte untot.
Durch Lucius’ Verrat musste ganz Whenua leiden, doch Melvis traf dies besonders hart. Einstige Waffenbrüder wurden Feinde, Nachbarn trachteten einem nach dem Leben, Lehrer töteten ihre Schützlinge. Melvis und seine Heeresmacht lag in Trümmern. Einigen menschlichen Muel’Sa Anhängern öffnete es jedoch die Augen und sie wandten sich von ihrem verehrten Gott ab.
Unter Lyannas Führung ist das melvische Heer wieder am Erstarken. Einen großen Teil dazu beigetragen hat das Adelshaus Carus mir der Eröffnung einer Militärakademie, welche unter anderem auch imperiale Kriegskünste und Strategien vermittelt. Abgesehen davon stehen die Söldner des Schwarzen Kreises weiterhin als starke und vor allem treue Verteidigung Melvis’ bereit.
Kultur:
Die ländliche Kultur von Melvis ist stark ausgeprägt. Es gibt keine Theater oder Opern oder große Konzerte, nicht einmal in Gradum. Stattdessen neigen die Einwohner von Melvis zu Volksfesten, die zu jedem erdenklichen Anlass gefeiert werden. Bei solchen Gelegenheiten kommen gleich mehrere Dörfer zusammen und feiern den Frühling, den Herbst, die Ernte, Sonnenwende, Hochzeiten, Tod und Geburt, manchmal auch nur die Tatsache, dass es Frühstück gibt.
Soziale Einrichtungen:
Früher gab es einige große Waisenhäuser, die alle von der Kirche Muel’Sas geführt wurden. Nach deren Verrat und damit verbundenen Ermordung einer ganzen Generation wurden diese restlos geschlossen. Für die wenigen überlebenden Waisen wurden Pflegefamilien gesucht. Bisher war es üblich, dass die Kinder schreiben und lesen zu Hause lernten, von Gouvernanten oder Privatlehrern. Das wird auch nach dem Muel’Sa Vorfall so bleiben, weil dadurch verhindert werden soll, dass sich zu viele Wehrlose an einem Ort befinden und dadurch ein leichtes Ziel bilden.
Wissenschaftliche Einrichtungen:
Militärakademie
Alchemieschule
Gerüchte:
Die alte Sommerresidenz der del Nolos ist verflucht und/oder von Dämonen bevölkert. Der Geist des lange verstorbenen Manus del Nolo soll dort noch immer ruhelos wandern.
Das Familienschwert der del Nolos sieht einem Schicksalsschwert zum Verwechseln ähnlich. Manche glauben, dass es eines ist.