Die Bibliothek

Die Bibliothek von Ostarium ist ein imposantes Bauwerk, das allein schon durch seine gewaltige Größe und architektonische Meisterschaft beeindruckt. Sie thront wie eine steinerne Kathedrale des Wissens im Herzen der whenuanischen Hauptstadt. Ihre Türme reichen hoch bis in den Himmel und sind oft von leuchtenden Glyphen umgeben, die in der Dämmerung auf geheimnisvolle Weise aufglühen und das Gefühl vermitteln, als ob das Wissen selbst in der Luft vibriert.

Betritt man die Hauptbibliothek, öffnet sich eine weite Halle, deren Decke sich hoch über einem wölbt, verziert mit Fresken, die die großen Erzählungen der Geschichte Whenuas darstellen. Die Regale aus dunklem Ebenholz sind bis zur Decke gefüllt mit Schriften, Pergamentrollen und uralten Grimoiren. Magische Leuchtsphären schweben sanft durch die Luft und erhellen die Leseecken, während leise, mystische Klänge von unsichtbaren Quellen die Ohren der Besucher umhüllen.

Das Herzstück der Bibliothek jedoch – und ihr am strengsten bewachter Bereich – ist die Schwarze Bibliothek, ein abgeschiedener, mystischer Ort, der hinter massiven, obsidiangeschwärzten Türen verborgen liegt. Diese Türen sind von Runen bedeckt, die nur jene durchlassen, die über die höchsten magischen Weihen verfügen. Der Zugang zu dieser geheimen Kammer ist strengstens reglementiert und wird von den Wächtern der Bibliothek überwacht.

Hinter diesen Türen erstreckt sich eine düstere und eindrucksvolle Halle, die von Schatten erfüllt ist, die sich wie lebendige Wesen zu bewegen scheinen. Hier ruhen die gefährlichsten und mächtigsten Bücher von Whenua – uralte Folianten und Manuskripte, die über verbotene Zauber, Dämonenbeschwörungen, Flüche und das tiefste Wissen um die Magie berichten. Der Raum selbst scheint in eine ewige Dämmerung getaucht zu sein, als ob das Licht keine Macht über die Geheimnisse hat, die in diesen Büchern schlummern.

Die Regale der Schwarzen Bibliothek sind wie verzweigte Labyrinthe, und es heißt, dass sich der Raum selbst verändert, je nachdem, wer ihn betritt. Manche erzählen von Korridoren, die plötzlich verschwinden, oder von Büchern, die nur erscheinen, wenn derjenige, der nach ihnen sucht, ihre Macht zu bändigen weiß. Ein ewiger, sanfter Nebel liegt am Boden und bewegt sich kaum merklich, als wäre die Luft selbst mit uralten Geheimnissen erfüllt. Magische Siegel halten die Bände an ihrem Platz und verhindern, dass die dunklen Kräfte, die sie in sich bergen, entfesselt werden.

In der Mitte des Raumes, auf einem Podest aus kaltem Stein, ruht das legendäre Buch Nova Veritas, das gefährlichste aller Werke, dessen Seiten nur von den mutigsten Gelehrten aufgeschlagen werden. Über dem Podest schweben dunkle Kristalle, die jede Bewegung im Raum überwachen und augenblicklich Alarm schlagen, wenn jemand versucht, das Gleichgewicht der Macht zu stören.

Die Schwarze Bibliothek von Ostarium ist ein Ort, an dem Wissen und Gefahr auf einzigartige Weise miteinander verschmelzen – ein Raum, der die neugierigen Seelen belohnt, aber auch für jene, die nicht mit Demut und Vorsicht vorgehen, den endgültigen Untergang bedeuten kann.

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